IKONEN 16.-20. Jh. (Auswahl)

Im meinem Atelier bekommen Sie professionelle und qualitativ hochwertige Konservierung und Restaurierung Ihrer Ikonen aus erster Hand. Geboren und aufgewachsen im 'Land der Ikonen', studierte ich 1997 bis 2003 unter der Leitung von Prof. Dr. Yuri Bobrov die Restaurierung von russischen Ikonen. Ich erwarb dabei eingehende Kenntnisse über die Geschichte der Ikonenmalerei, Ikonographie und Kulturhistorische sowie zeitliche Einordnung anhand von Mal- und Werktechniken. Ich biete Ihnen moderne Untersuchungs- und  museale Restaurierungsmethoden an und freue mich, Sie bei einem Termin persönlich beraten zu dürfen.

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RUSSISCHE IKONE "RACH", 2. Hälfte 16. Jh
Eitempera auf Holz (Kiefer), Maße: 177 x 58 cm, Privatbesitz

Bei diesem Objekt handelt es sich um eine außergewöhnlich große Ikone, die ursprünglich mit dem Motiv der Paradiesgeschichte und des Hl. Daniel in der Löwengrube versehen und auf spätes 17. Jahrhundert datiert war. In der 2. Hälfte des 20. Jh. erfuhr die schlecht erhaltene stumpfe Malschicht neben der Vergoldung der Heiligenscheine, großflächige Ausbesserungen mit schwarz-brauner Farbe im Bereich der Löwengrube. Im Rahmen der Voruntersuchung wurden mehrere Röntgenaufnahmen angefertigt, die u. a. das Gesicht, die Hände und die Füsse einer lebensgroßen männlichen Figur in einer tiefer liegenden Malschicht sichtbar machten.
Die Freilegungsversuche im Bereich der möglichen Überschrift (rechts und links des Kopfes) halfen dabei den Heiligen zu identifizieren. Es handelte sich um den mit Jesus gekreuzigten reumütigen Räuber Rach...

KIRCHE DES HL. JOHANNES EVANGELISTEN, um 1800
Insel Hydra (Griechenland), Privatbesitz 

Die Konservierung und Restaurierung der gesamten Ikonostase mit 35 Ikonen fand in den Jahren 2011-2016 statt. Die Palette der Schadensphänomene reichte von Holzwurmbefall über Malschichtlockerungen und Abblätterungen von ganzen Bildschichten, bis hin zu großflächigen Übermalungen und Ausbesserungen mit Bronzierfarbe.  



GRIECHISCHE IKONE "Theodor Stratelates u. Theodor Tiron",  um 1700
Eitempera auf Holz, Maße: 19 x 14 cm, Privatbesitz 

Dargestellt sind zwei Heilige, Theodor Stratelates (l.) - der Heerführer und Theodor Tiron (r.) - der Rekrut, die in der orthodoxen und der katholischen Kirche als Erzmärtyrer verehrt werden. Die Ikone stellt ein sehr seltenes Motiv dar.
Befund: die in zwei Teile zerbrochene Ikone wurde mit einem transparenten Klebemittel unsauber verklebt. Die Oberfläche wies Malschichtlockerungen, Fehlstellen und eine starke Verschmutzung auf. 

RUSSISCHE IKONE "Das Wunder von Florus und Laurus",  17. Jh. 
Eitempera auf Holz, 54,5 x 41 cm, Ikonen-Museum der Stadt Frankfurt am Main

Motiv: Im Zentrum des oberen Bildfeldes ist vor einer Architekturkulisse der Erzengel Michael auf einem Felsen abgebildet. Er wird von Florus (l.) und Laurus (r.) flankiert und übergibt ihnen die gesattelten Pferde, über denen die Heiligen schweben. Im unteren Bildfeld sind die reitenden Drillingsbrüder - Eleusippus, Speusippus und Meleusippus - zu sehen, die eine Pferdeherde durch eine Felskluft treiben. Oberhalb des Erzengels erscheint auf dem Ikonenrand das Tuchbild Christi. Zwei Randheilige wenden sich im Gestus der Fürbitte der Wunderszene zu. ¹
Befund: großflächige Randübermalung, partielle Übermalungen im mittleren Bildfeld, Malschichtlockerungen, starke Bereibungen. 

RUSSISCHE IKONE "Gottesmutter, unverbrennbarer Dornbusch",  18. Jh. 
Eitempera auf Holz, Maße: 19 x 14 cm, Privatbesitz 

Motiv: die Abbildung der Gottesmutter im brennenden Dornbusch geht auf die Begegnung Mose mit Gott am Berg Horeb zurück, der sich ihm in einem Busch offenbarte. Diese Begebenheit wird mit der unbefleckten Empfängnis Mariens in Verbindung gebracht, da Maria wie der Busch im Feuer unversehrt blieb. Die sternenförmige Komposition wurde im 16. Jh. in Russland entwickelt und erfreute sich, vor allem im 18. und 19. Jh. als Schutzbild gegen Feuer großer Beliebtheit. ²
Befund: die Tafel war in zwei Teile zerbrochen, welche durch 'Pavoloka' (Leinengewebe) zusammengehalten wurden.  

Panagia Portaitissa, Gottesmutter von der Pforte

GRIECHISCHE IKONE "Panagia Portaitissa - Gottesmutter von der Pforte",  um 1750    Eitempera auf Holz, Maße: 16 x 13 cm, Privatbesitz 

Motiv: Die Bezeichnung "von der Pforte" soll der Überlieferung nach auf eine Episode nach ihrer Auffindung zurückgehen. Demnach soll sie mehrmals im Inneren der Klosterkirche aufgehängt worden sein, fand sich aber immer wieder auf wundersame Weise am Eingang wieder. Das Gesicht der Gottesmutter weist ein Wundmal auf. Dieses soll sie während des byzantinischen Bilderstreites erhalten haben, als sie in Nicäa in Bithynien von einem Soldaten mutwillig beschädigt, ins Meer geworfen und dann wunderbarerweise am Strand des Athos angeschwemmt wurde. ³
Befund: partielle Malschichtlockerungen sowie Abplatzungen, Verreinigungen und starke Oberflächenverschmutzung.


Quellen: 
¹ Dr. Klaus-Rainer Althaus, Dr. Snejanka Bauer, Dr. Karin Kirchhainer, Prof. Dr. Dr. h. c. G. Koch, A. Neubauer M.A., Dr. Richard Zacharuk: IKONEN Ikonen-Museum FFM. Legat-Verlag, 2005, S. 276.
² Dr. Klaus-Rainer Althaus, Dr. Snejanka Bauer, Dr. Karin Kirchhainer, Prof. Dr. Dr. h. c. G. Koch, A. Neubauer M.A., Dr. Richard Zacharuk: IKONEN Ikonen-Museum FFM. Legat-Verlag, 2005, S. 174.
³ https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesmutter_von_der_Pforte